Erasmus+ Job-Shadowing nach Lissabon

von | Apr. 1, 2025

Vom 17. bis 21. März 2025 besuchte ich im Rahmen eines Erasmus+ Job-Shadowings die „Escola Manuel da Maia“ in Lissabon.

Die Schule ist der Anne-Frank-Realschule plus in vielen Punkten ähnlich. Sie wird von ca. 500 Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen 5-9 besucht. Während meines Aufenthaltes hatte ich die Möglichkeit mit vielen verschiedenen Personen zu sprechen und Erfahrungen auszutauschen. Ich konnte einen breiten Einblick in die Arbeit und das Leben vor Ort gewinnen. So führte ich interessante Gespräche mit Schülerinnen und Schüler, vielen Lehrkräften (Regelschullehrkräfte und Förderschullehrkräfte), der Schulleitung, der Schulsozialarbeit und weiteren Mitarbeitenden der Schule.

Außerdem hospitierte ich in verschiedenen Unterrichtsfächern. Im Englischunterricht einer 9. Klasse nahm ich an der Vorbereitung und Durchführung einer Debatte zum Thema „Cyberbullying“ teil. Im Erdkundeunterricht präsentierten Schülerinnen und Schüler Naturkatastrophen, wobei eine Schülerin mir das Gesagte auf Englisch übersetzte. Ähnlich wie an unserer Schule gibt es auch eine Klasse für Schülerinnen und Schüler, die neu nach Portugal gekommen sind. Hier konnte ich selbst ein paar Wörter auf Portugiesisch lernen.

Aktuell strukturiert die Schule das Unterrichten und Lernen um. In den Klassen der Jahrgänge 5 und 6 findet nicht mehr der traditionelle Unterricht, aufgeteilt nach den einzelnen Fächern, statt. Das Lernen wird in Projekten organisiert, der Unterricht wird geöffnet und die Kinder und Jugendlichen arbeiten in ihrem individuellen Lerntempo selbstständig an den Unterrichtsinhalten. Die Schülerinnen und Schüler übernehmen mehr Verantwortung für ihren eigenen Lernprozess und sind mehr selbst an der Strukturierung des Lernstoffs beteiligt. Die Lehrkräfte fungieren als Lernbegleiterinnen und Lernbegleiter. Alle Beteiligten (Kinder wie Erwachsene) äußerten sich sehr positiv über die Umgestaltung des Unterrichtsalltages. Insgesamt gestalte sich das Lernen viel ruhiger, effektiver und nachhaltiger. Die Jugendlichen selbst beschrieben, dass sie auf diese Art und Weise motivierter seien, den Lernstoff schneller und besser erfassen könnten.

Während meines Aufenthalts fanden zudem verschiedene Aktivitäten und Projekte statt. Zum „Tag des Baumes“ wurden verschiedene Skulpturen und das Wort „Baum“ in verschiedenen Sprachen aus Naturmaterialien gestaltet. Es fand eine Sportturnier statt, ein blinder Boxer hielt einen Vortrag und kam mit den Jugendlichen ins Gespräch und es wurde eine -Irish-Dance-Aktivität zum St. Patricks Day veranstaltet.

Julia Galistel