Europa macht Schule-Projekt

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Die Europa AG der Anne-Frank-Realschule Plus beteiligte sich zusammen mit der irischen Studentin Orlaith Connolly am „Europa macht Schule-Projekt” und holte Europa direkt ins Klassenzimmer. Die Studentin, die derzeit ein Auslandssemester an der Universität in Mainz absolviert, führte mit der AG ein kulturelles Projekt über Nordirland/Irland durch.

In der AG stellte Orlaith Connolly zunächst ihr Heimatland vor und ging insbesondere auf die Bereiche Kultur, Politik, Sport und Landeskunde ein. In einem zweiten Schritt waren dann die Schüler aktiv und kreativ in das Projekt eingebunden, das sich thematisch um den Nordirlandkonflikt und das Leben von dort lebenden jungen Menschen drehte. Nachdem sich die Schüler mit den Merkmalen des Konfliktes vertraut gemacht hatten, schlüpften sie – ganz im Sinne des interkulturellen Lernens – in die Rollen von jungen Protestanten/-tinnen bzw. jungen Katholiken. Die Schüler sollten aus dieser Perspektive heraus Tagebucheinträge verfassen.

Bericht aus der Arbeit mit der DaZ-Klasse

Frau Connoly studiert in Mainz und kam in unsere Klasse. Sie hat uns über die irische Gesichte erzählt, Keltische/Ogham-Buchstaben und die Schrift gezeigt. Wir hatten unsere Namen auf Irisch geschrieben. Es war super, aber auch ein bisschen schwer. Wir hatten auch Irisch gesprochen, wie zum Beispiel: ‚‚Ich heiße… (‚‚…is anim dom”), Woher kommst du? (Cad as duit?)” und so weiter.

Am letzten Tag haben wir irische Musik gehört und einen irischen Tanz (Siege of Ennis) gelernt. Am Ende haben wir getanzt und viel gelacht.

Wir haben eine schöne Zeit gehabt und wir möchten, dass Frau Connoly nochmal zu uns kommt.

Von Antonia, Kristin und Annabella (Deutsch-Intensivkurs

Europa Macht Schule Projekt 01

Als konkrete Vorbereitung dienten das Tagebuch des berühmten Hungerstreikenden Bobby Sands, der 1981 bei seinem Protesthungerstreik ums Leben kam. Ebenso erhielten die Schüler kurze Tagebucheinträge eines jungen Mädchens aus den 1980er Jahren, die in Form von Tweets wiederveröffentlicht wurden.

Orlaith Connolly (l.) und Ministerin Dr. Stefanie Hubig (r.)
Das Verfassen von Tagebucheinträgen erlaubte einen emotionalen Bezug zum Thema, aber auch eine direkte Verbindung zur Namensgeberin der Schule Anne Frank, deren berühmtes Tagebuch noch heute junge Menschen bewegt. Auch neuere dystopische Bücher, wie etwa „The Carbon Diaries“, greifen auf das Tagebuch als Ausdrucksform zurück und sind bereits im Unterricht behandelt worden. Tradition und Moderne wurden sinnvoll miteinander verknüpft, so dass am Ende kreative Schreibprodukte entstanden, die sich eines hochproblematischen Themas annahmen und einen individuellen, emotionalen Zugang ermöglichten.
Erfreulich war, dass sich die Schüler in ihren Beiträgen für den Frieden und eine friedliche Konfliktlösung aussprachen, ganz im Sinne der europäischen Idee.
Marcus Menzel